Fortsetzung Gameplay
Nun zur Kamera – von vielen kritisiert im Vorhinein und auch ich war skeptisch. Aber für ein Arcade-Game ist sie wirklich klasse, man hat immer alles im Überblick und sie ist definitiv eine Verbesserung im Vergleich zu der Katastrophe bei Tomb Raider Legend, Anniversary und Underworld. Teilweise werden Collectibles durch die Kamera nicht angezeigt und man muss hinter Säulen laufen, um diese zu finden ohne sie zu sehen. Wer Lara, Totec oder Xolotl von näherem sehen will, muss einfach auf eine Cutscene warten, diese finden man in fast jedem Level, sind aber schön illustriert. Die Comic-artige Darstellung der Anfangs – und Endcutscene passt aber leider gar nicht zum Spiel und man hätte diese bestimmt auch leicht mit Ingame-Grafik darstellen können. Schade.
Das Speichersystem funktioniert automatisch und mit dem bewährten Kontrollpunktsystem. Diese sind wirklich fair verteilt und es wird nach jedem Wechsel des Areals ein Kontrollpunkt getriggert. Die Ladezeiten sind akzeptabel, in modernen Spielen ist es üblich fast komplett ohne Ladezeiten auszukommen und das tut Lara Croft and the Guardian of Light.
Die einzelnen 14 Level sind alle wiederholbar, damit man die fehlenden Collectibles oder Herausforderungen nachholen kann und das ist für den maximal Score von 1.400.000 Points, die man zum Freischalten von geheimen Belohnungen braucht, auch nötig. Ich bin froh, dass der Replay-Modus wieder da ist. Das Spiel als Ganzes kann man soweit ich weiß nicht wiederholen. Ist aber aufgrund der einzelnen Level-wiederhol-Funktion nicht nötig.
Eine optisch sehr schöne Spielwelt - die Lavawelt mit viel Feuer
Zeitspiele an sich sind nicht enthalten, aber die Herausforderungen in den einzelnen Level erfordern es, das Level oder einzelne Passagen unter einer bestimmten Zeit zu meistern. Diese Zeiten sind nicht allzu leicht und erfordern eine hohe Präzision bei der Arbeit. Die Herausforderungen an sich sind auch innovativ, man muss viele Passagen ohne zu Sterben überwinden oder zum Beispiel beim Wegrennen vor Chompy Gegner von Pfosten neben dem Laufweg abknallen – eine heikle Aufgabe bei dem Druck, der von hinten in Form des Riesenfischs ankommt.
Die Ausrüstung von Lara Croft ist wirklich klasse. Die Doppelpistolen erfüllen wie immer ihren Zweck und Totecs Speere (die auch in unendlicher Zahl vorhanden sind) können die Gegner schön auf Distanz halten. Die anderen Waffen sind abwechslungsreich, und wer hat keinen Spaß dabei, hunderte von Spinnen mit einem Flammenwerfer zu grillen oder die Riesengegner mit dem Raketenwerfer von ihrem hohen Ross herunterzuholen? Spaß pur beim Kämpfen entsteht deswegen auch durch die wirklich abwechslungsreiche Ausrüstung, die durch die Artefakte und Reliquien verbessert werden können. Munition lässt sich immer finden und leert sich wie ein Gesundheitsbalken beim Schießen, die Schnelligkeit wird durch die Waffe bestimmt. Leichte Waffe wie eine Schrotflinte oder ein Maschinengewehr brauchen nicht so viel Munition wie z.B. die Minigun. Die Munition ist für alle Waffen dieselbe. Lara kann immer vier Waffen mit sich tragen, zwei davon sind die Doppelpistolen sowie die Speere. Die anderen beiden sind zu jederzeit frei aus dem Inventar wählbar.
Der Haken funktioniert einfach, wird für die Rätsel nicht zu selten gebraucht – und in einem Herausforderungsgrab wurde ein ganz neue Art, den Haken verwenden eingeführt – das hat mich total erstaunt. Leider braucht man das nur einmal im Spiel, da der Hakengebrauch dort situationsbedingt verwendet werden muss. Trotzdem ist der Haken gut zum Abseilen bzw. zum Mauerlauf.
Lara benutzt den Haken wieder wie in den anderen Spielen - zum Beispiel um Abgründe zu überwinden
Nun zu den Rätseln. Das Spiel besteht zu einem großen Teil aus Rätseln. Teilweise braucht man ein bisschen Zeit, um ein Rätsel zu lösen, da man die Lösung nicht immer direkt überblickt. In einem Level ist man direkt am Ende des Levels, man muss aber 8 Kugeln platzieren, um das vor einem liegende Tor zu öffnen. Die Kugeln sind so klasse verteilt, das Level ist wirklich riesig dadurch dass die Kugeln kreuz und quer verteilt sind und durch ein ausgereiftes Rohrsystem zum Haupttor befördert werden muss.
Insgesamt sind die Rätsel von der Schwierigkeit in Ordnung, es braucht Geschick und einige Knobelei, um manche Rätsel zu lösen. Eine starke Verbesserung seit Tomb Raider Underworld.
Die Klettereinlagen fallen komplett weg. An einer Kante muss man sich nicht entlang hangeln, höchsten auf einen Block hochziehen. Dies hätte man besser einbauen können, viel Weg wird zu Fuß zurückgelegt, wobei Lara hierbei durch die Rollen-Funktion wirklich schnell von A nach B kommt.
Die Größe der Levels ist teils überschaubar, teils aber auch riesig. Manche Level wie den Giftsumpf kann man vom Maßstab mit Mexiko aus Tomb Raider Underworld vergleichen. Da kann man sich genauso gut verlaufen (viele Rundkurse) und es macht wirklich Spaß in so einem großen Level „herumzuirren“. Das Chompy-Level hingegen ist sehr kurz, anfangs ein kurzer Kampf, dann die Flucht vor Chompy und Schluss ist. Dieser hätte länger werden können.