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TheRevelation findet TOMB RAIDER ...
(Anmerkung des Autors: Gespielt wurde die PC-Version mit englischer Sprachausgabe. Den Multiplayer-Part habe ich noch nicht gespielt und ist nicht in die Wertung mit eingeflossen.)
Bei mir wurden in TOMB RAIDER in vielerlei Hinsicht die Erwartungen übertroffen. Seien es die riesigen (!) Areale die es zu erforschen gilt, die glaubhafte Charakterwandlung der noch jungen Lara Croft oder die für einen Action-Adventure-Titel der heutigen Zeit durchaus ziemlich umfangreiche Spielzeit - vorrausgesetzt, man nimmt sich die Zeit und erkundet in den sogenannten Hubs ("offene" Bereiche abseits der doch recht linear verlaufenden Haupthandlung) ausgiebig seine Umgebung. Und genau da liegt die Stärke des Spiels: die Hubs stellen in meinen Augen stellenweise die größten erforschbaren Areale dar, die es jemals in einem Tomb Raider - Spiel gegeben hat. Innerhalb der Hubs findet nicht nur viel Backtracking statt (durch immer neu dazu gewonnene Ausrüstung die einem vorher verschlossene Bereiche zugänglich macht), durch die vielen optionalen Challenges (die meist aus dem Schema "Suche es und zerstöre bzw. nimm es auf, wenn du es gefunden hast" bestehen) kommt auch so schnell nie Langeweile auf.
Die Kämpfe im Tomb Raider - Reboot stellen ebenfalls eine Verbesserung zu dem dar, was wir bisher in der Serie gewohnt waren. Es hilft nicht mehr wildes Rumgehüpfe wie in den vorherigen Teilen um aus einem Gefecht lebend rauszukommen, sondern ist das ganze insgesamt wesentlich taktischer gestaltet. Das ist zum einen, weil man das erste Mal in der Geschichte der Reihe selbstständig Zielen muss. Darüber hinaus hat es nun auch endlich eine Auswirkung, auf welchen Körperteil man bei einem Feind schießt. So bedeutet beispielsweise ein Kopfschuss den sofortigen Tod und ein Schuss ins Bein lähmt den Gegner und macht ihn anfällig für weitere Angriffe.
Dazu kommt ein gewisser Stealth-Aspekt, der unter anderem dank des Bogens ermöglicht wird: Mit diesem könnt ihr Feinde per Kopfschuss lautlos ausschalten. Alternativ kann man sich auch von hinten anschleichen und die Feinde mit dem Bogen zu Tode strangulieren.
Lara sucht nun automatisch Deckung wenn man beispielsweise vor einer Kiste steht und zieht selbstständig ihren Bogen wenn Feinde in der Nähe sind - wenn die Luft rein ist, merkt man das unter anderem daran, dass Lara sich wieder aufrichtet und ihre Waffe wegsteckt.
Wer das Spiel (so wie ich) auf "schwer" spielt, wird schnell feststellen, dass man in Kämpfen oft genug den Ladebildschirm bewundern wird: Die Gegner scheuchen einen mit Molotow-Cocktails aus den Verstecken, reagieren äußerst aggressiv, suchen Deckung, alamieren ihre Kameraden wenn sie einen entdeckt haben und halten verdammt viel aus (bis zu fünf Schuss mit der Schrotflinte, je nach Gegner !). Lara segnet hingegen auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad schnell mal das Zeitliche und hält gefühlt weniger als ihre feindlich gesinnten Mitmenschen aus.
Wo wir übrigens beim richtigen Stichwort sind: Der menschliche Anteil überwiegt hier klar im Spiel. Die Solarii sind überall auf der Insel verstreut, egal ob in unterirdischen Gräbern oder in ihren riesigen Festungsanlagen. Hier hätte ein wenig mehr Gegnervielfalt dem Spiel gut getan - ab und an laufen einem zwar feindlich gesinnte Wölfe über den Weg und gegen Ende geht es, treu der Reihe, nochmal etwas ins Unnatürliche, aber das war´s dann auch schon.
Außerdem werden die Ballereien stellenweise übertrieben, auch wenn es in den besagten Stellen nie absurd wirkt - dass es z.B. in einer aus Trümmern gebauten Stadt der Solarii von eben jenen nur so wimmelt, ist ja logisch. Trotzdem ist es spielerisch meiner Meinung nach ab und an einfach zuviel und stellenweise gestalten sich die Kämpfe als ziemlich happig - zumal Lara sich eben ständig allein gegen gefühlte 50 Widersacher behaupten muss.
Zum Schwierigskeitsgrad des Spiels sei soviel gesagt - ich bin durchaus des Öfteren mal an einigen Stellen hängen geblieben. Bei den Rätseln im Spiel, egal ob in der Haupthandlung oder in den Challenge Tombs (die einen nach einer erfolgreichen Plünderung entweder mit jeder Menge Bergungsgut, einem Fähigkeitspunkt oder Waffenteilen belohnen) ist eigentlich immer klar was zu tun ist, aber nicht unbedingt wie. Das hat mich sehr angenehm an die Rätsel der Classics erinnert, da sich dort das "wie soll ich das denn verdammt nochmal machen?"-Gefühl auch oft eingeschlichen hat. Insgesamt laufen die Rätsel aber oftmals nach demselben Schema ab und wirken oftmals ideenlos.
Die Story des Spiels wird durch seine atemberaubende Inszenierung grandios vermittelt, ist letztendlich aber ziemlich vorhersehbar. Das "große Finale" bleibt auch ziemlich dünn - dadurch, dass das Spiel durchgängig Action-Popcorn-Kino bietet und ständig irgendetwas in die Luft fliegt oder Lara mal wieder durch die Gegend geschleudert wird, steigt das Spiel in der finalen Konfrontation nicht mehr an sondern plätschert im gewohnten bildgewaltigen Abenteuer so vor sich hin. Auch der letzte Boss (der zugleich auch übrigens der einzig wahre "echte" Boss darstellt) wirkt wenig spektakulär, der Endkampf an sich erinnert an einen vergangenen aus einem bisherigen Tomb Raider - Teil von Crystal Dynamics.
Fazit von TheRevelation
Trotz der wenigen Kritikpunkte kann das Spiel vor allem eins: Spaß machen. Egal ob es die riesigen Hubs oder die anspruchsvollen Kämpfe sind, oder auch die kurzweiligen Rätsel-Einlagen. Alles wirkt überlegt und geplant und hat das Zeug dazu, den Spieler immer wieder zu unterhalten. Lara´s Charakterentwicklung wird glaubwürdig erzählt und durch die Rollenspielelemente wird der Spieler auch mit Lara immer stärker. Auf die Frage hin, ob sich das Spiel wie ein Classic-Teil anfühlt, muss ich verneinen, aber das hat wohl auch keiner mehr erwartet bei diesem Reboot. Ob es in meinen Augen ein gutes Tomb Raider darstellt? Auf jeden Fall. Seit ungefähr zehn Jahren wird vor jedem neuen Spiel bei den dazugehörigen Previews bei der Fachpresse mit dem Slogan "Das Comeback der Lara Croft" gearbeitet. Erst bei diesem Teil kann ich bestätigen, dass es gelungen ist.
Pro und Kontra von TheRevelation
+ Das hat mir besonders gut gefallen: | |
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- Diese Punkte hätte man besser machen können: | |
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